Anton Prock - 2013
Rattenberg - geschlossenes mittelalterliches Stadtbild
Rattenberg entstand als bayerischer
Grenzort zu Tirol. Erst im Jahre 1504
konnte Kaiser Maximilian I. die
Gerichtsbezirke Rattenberg, Kufstein
und Kitzbühel im bayrischen
Erbfolgekrieg für Tirol gewinnen.
Die Lage der Stadt ist stragetisch
günstig, im Süden der steile
Burgfelsen, im Norden der Inn. Straße
und Innschifffahrt konnten gut
kontrolliert werden. Die nördlich an
den Inn schließende Talsohle war
versumpft und früher unpassierbar.
Siedlungsmäßig liegt die Stadt sehr ungünstig: jährliche Überschwemmungen, wenig
Ausdehnungsmöglichkeit und monatelanger Bergschatten im Winter.
Die Stadtherbung erfolgte im Jahre 1393.
Der Name Rattenberg geht auf eine
Familie namens Rado oder Rapoto zurück,
die im 10. Jahrhundert dieses Gebiet als
Reichslehen besaß.
Der Aufstieg der Siedlung erfolgte im 15.
Jahrhundert durch die Entdeckung von
Bodenschätzen (Silber und Kupfer). Auch
der Straßen- und Schiffsverkehr ließen die
Stadt aufblühen. In der Stadt lebten die
reichen Gewerken (Bergwerksherren),
während die Verarbeitungsstätten für die Erze etwas westlich in Brixlegg lagen. Als im 17.
Jahrhundert der Rückgang des Bergbaus erfolgte ließ der Reichtum nach. Rattenberg
versank in eine Art Dornröschenschlaf, schien im 20. Jahrhundert sogar stark zu verfallen.
Heute sind die Häuser großteils restauriert, ein Tunnel leitet den Verkehr um, sodass im
Inneren eine Fußgängerzone entstand.
Rattenberg bietet einen ausgezeichneten
Einblick in eine Innstadt mit ihren wichtigsten
Kennzeichen. Heute gilt es auch als Glasstadt,
da sich hier nach dem Zweiten Weltkrieg
einige glasverarbeitende Betriebe
niederließen.
In einem eigenen Bereich befinden sich noch
die Reste der einstigen Grenzburg. Das
Augustinerkloster erinnert an die Bedeutung
dieses Ordens für die Stadt.
Die heilige Notburga wurde in Rattenberg geboren. Sie ist die einzige Tiroler Heilige.
Der Tiroler Kanzler Wilhelm Bienner wurde auf der Burg im Jahre 1651 enthauptet.
Wichtigste Sehenswürdigkeiten: Reizvolle Altstadthäuser im Innstadt-Typus, Burg (obere
und untere Burg), Pfarrkirche, ehemaliges Augustinerkloster (heute Augustinermuseum),
Spitalskirche, Inntor.
Blick gegen
Nordwesten
Blick von der
oberen Festung
Augustinermuseum
Glasgeschäft
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Geburtshaus der
hl. Notburga
Untere Burg -
Bergfried
Inntor
Abendstimmung
im Herbst
Graben- und
Muldendächer
Pfarrkirche zum hl.
Virgilius
Gasthausschild