Anton Prock - 2013
Innstadt (Inn-Salzach-Stadt)
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Entlang des Inn entstanden im Zuge der Innschiffahrt Orte und Städte,
die durch den Handel auf dem Inn Reichtum erlangten. Es entwickelte
sich auch ein bestimmter Stadttypus, den man als Innstadt oder Inn-
Salzach-Stadt bezeichnet. Dieser Typus hat nicht direkt mit der
Innschifffahrt zu tun und ist im Bereich Nord-, Süd- und Osttirol,
Bayern, Salzburg und Oberösterreich weit verbreitet. Dazu gehören
etwa in Tirol Kufstein, Rattenberg, Hall, Innsbruck, in Südtirol Brixen,
Bozen, Meran, Sterzing, Bruneck, Klausen, Glurns, in Bayern
Neubeuern, Rosenheim, Wasserburg, Altötting, Burghausen, Passau, in
Oberösterreich Braunau und Schärding.
Das Aussehen dieser Innstädte ist bestimmt durch große Stadtplätze
und prächtige Bürgerhäuser und stellen in kultureller Hinsicht reizvolle
Höhepunkte in Bereich dar. Die meisten sind ausgezeichnet renoviert
und laden zum Verweilen und Herumgehen ein. In allen diesen
Innstädten sind die Kirchen von Bedeutung und zeugen vom
ehemaligen Reichtum. Trotz der vielen Gemeinsamkeiten der Städte
gibt es große Unterschiede. Die bayrischen Innstädte hatten zum
Beipiel viel mehr Ausdehnungsmöglichkeiten als die Städte im Tiroler
Inntal. Zudem entwickelte jeder Region ihre Besonderheiten.
Gemeinsamkeiten der Innstädte
Das typische Haus der Innstadt
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Ahnlicher Grundriss
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Großer Markt- bzw. Stadtplatz (hier fanden die
Wochenmärkte statt, bei denen die Bauern aus der
Umgebung Lebensmittel anboten und die Handwerker
aus der Stadt ihre Waren zum Verkauf anboten:
Schuster, Schneider, Seiler, Wagner etc.)
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Kirche mit Friedhof und Spital meist am Stadtrand
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Schmucke Bürgerhäuser entlang der Hauptstraße und
am Marktplatz
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Hauptstraße vergrößert sich meist zum Markplatz
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Stadttore und Stadtmauer sichern die Städte vor
Feinden ab
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Häufige Überschwemmungen durch den Inn
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Handwerksgassen gerne am Stadtrand
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Burg oft in einem eigenen Bereich
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Geschlossene Häuserzeilen
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Bürgerhäuser sind schmal, hoch, gehen weit in die Tiefe
und sind oft durch Erker verziert
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Außenmauern hochgezogen, das dahinterliegende Dach
deshalb nicht sichtbar (bei Bränden konnte das Feuer
nicht so leicht von einem Haus zum anderen übergreifen)
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Gotische Treppengiebel oder barock bewegte Fassaden
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Grabendach bzw. Muldendach (beim Grabendach fällt das
Dach von den Seitenmauern zur Hausmitte ab, beim
Muldendach steigt es mehrmals auf und ab)
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Lauben
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Innenhöfe mit Arkadengängen
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Lichtschächte für das Stiegenhaus
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Oft drei Wohnräume in einem Stockwerk (Stube -
Wohnzimmer zur Straße, Küche in den Lichtschacht und
Kammer - Schlafzimmer nach hinten)