Anton Prock - 2013
Historische Innschifffahrt
Das westliche Ende der Innschifffahrt
war Hall. Dort gab es ab 1307 den so
genannten Rechen, eine Absperrung
aus Baumstämmen, die das Treibholz
auffing, das zum Beheizen der großen
Sudpfannen der Saline notwendig
war. Durch diesen Rechen stellte Hall
ein bedeutendes Wirtschaftszentrum
dar, zu dem noch der Salzabbau, die
Münzprägung und der Verkehr über die Innbrücke dazukamen.
Die Hauptstraße von Süden
(Italien) über den Brennerpass
führte sowohl über Innsbruck als
auch über Hall. Hall bot natürlich
den direkten Anschluss über den
Wasserweg. Vom Brenner verlief
die Landstraße über Matrei,
Ellbögen, Lans, Ampass zur
Innbrücke nach Hall. Meist wurde
Innsbruck umgangen.
Innsbruck war in Hinsicht auf die
Schifffahrt unbedeutend.
Flöße konnten den Inn noch
bis Telfs, höchstens bis Mötz
befahren. Bei Mötz war somit
endgültig Schluss für die
Schifffahrt. Diese Flöße
brachten Haller Salz herauf,
das dann auf Saumwegen
nach Vorarlberg, in die
Schweiz und nach Schwaben
gelangte.
Nur sechs Monate im Jahr, im
Frühling und im Herbst,
konnte Schiffe den Inn
befahren. Ca. sechs Monate wr die Wasserführung zu niedrig. Innerhalb von 30 Tagen
konnte sie dann durch die Schneeschmelze in die Höhe schießen. Von Mai bis Juli führte
der Inn die Hälfte seiner jährlichen Wassermenge an Innsbruck vorbei. Im Winter fuhr oft
zwei Monate lang kein Schiff, das Eis blockierte meist den Wasserweg.
Früher war der Fluss sehr ungestüm und wild. Im Mai führte er dreimal so viel Wasser wie
im April. Durch die Flussregulierung und die zahlreichen Kraftwerke ist der Fluss
gebändigt.