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Anton Prock - 2013
Historische       Innschifffahrt

Was wurde innaufwärts transportiert?

Ging es flussabwärts durch das

fließende Wasser

verhältnismäßig schnell, so war

der Transport flussaufwärts

sehr mühsam, langwierig und

äußerst gefährlich.

Innaufwärts wurden Getreide

aus Ungarn, Böhmen,

Niederösterreich und Bayern,

Honig, Wachs, Pelze, Rosinen

und vor allem Fleisch und Fett

befördert. Hauptprodukt war

aber Getreide. In Kriegszeiten wurde auch manchmal reiche Beute innaufwärts befördert,

darunter Waffen, Kaffee und Türkenfahnen. Fleisch und Fett war vor allem für den

Schwazer Bergbau wichtig, Fett für die Grubenbeleuchtung und zum Schmieren der Seile,

Fleisch als wichtiges Nahrungsmittel für die Bergleute.

Für den Transport wurden ganze Schiffszüge zusammengesetzt. Das Hauptschiff war die

so genannte "Hohenau", das zweite Schiff die "Nebenbei", das dritte der "Schwemmer".

An diesen Schiffen waren mittels Seilen andere kleinere befestigt. Zwischen 30 und 40

Pferde zogen einen solchen Zug. Sie gingen im Niedrigwasser oder auf dem so genannten

Treidlpfad am Ufer. Es gab noch mehrere kleinere Boote, etwa die Kuchelzille zum

Kochen, die Seilzille und die Rossplätten.

Vorne voran ritt der

"Stangenreiter" oder "Vorreiter",

der mit einer langen Stange die

Wassertiefe maß. Der Musste die

Flussseite wegen Felsen,

Nebenbächen, Strömungen etc.

gewechselt werden, übersetzte der

ganze Schiffszug mit Mann und

Ross an das andere Ufer. Wenn

möglich, schwammen die Pferde

hinüber. Sonst wurden sie auf

eigenen Rossplätten übergesetzt.

Die "Aufleger" gingen meist zu Fuß

neben dem Schiffszug und hoben die Seile hoch, damit sie sich nicht an einem Hindernis

verhängten und nicht nass wurden. Der "Afterreiter" war der letzte Mann des

Schiffzuges.

Für die Männer und Pferde

bedeutete das ganze

Unternehmen große Gefahr.

Die Männer mussten genau

die Tiere, den Fluss und die

Schiffe beobachten. Ketten

bzw. Seile mussten

möglichst gespannt sein.

Kräfte Männer standen auf den Schiffen und steuerten mit ihren gewaltigen Rudern.

Ein Schiffszug innufwärts ging sehr langsam vor sich: von Pressburg bis Hall 12-14

Wochen, von Kufstein bis Hall (ca. 60 km) bis zu 5 Tagen (innabwärts von Hall bis Kufstein

ca. 5 Stunden).